Elektrische Größen lassen sich meist nicht direkt messen - Wandlung in eine Spannung oder einen Strom erforderlich
Abb. 3.Elektrische Größen und deren Zusammenhänge
Messung elektrischer Größen
Messtechnik wird häufig Spannungen und Ströme an verschiedenen Punkten in der Signalverarbeitung erfassen
Abb. 4.Messung von Spannung und Strom: Potentialfrei und potentialgekoppelt
Messung elektrischer Größen
Wechselspannungen und Wechselströme müssen zeitaufgelöst gemessen werden → Oszilloskop
Abb. 5.Messung von zeitlichen Verläufen mit einem Oszilloskop (links: analog, rechts: digital) [TDM, Hoffmann, 2002]
Operationsverstärker
Basis vieler Signalaufbereitungs- und Messmodule ist der Operationsverstärker
Der Operationsverstärker ist ein linearer Differenzverstärker mit sehr großer Leerlaufverstärkung (ohne weitere Beschaltung) V0 ≈ 1000-100000
Der Operationsverstärker besitzt zwei Eingänge und einen Ausgang:
(+) Nicht invertierender Eingang, Spannung Up
(-) Invertierender Eingang, Spannung Un
Abb. 6.Schaltbild des Operationsverstärkers
Operationsverstärker
Die Ausgangsspannung Ua ist die Differenz Ud der beiden Eingangsspannungen Up
und Un (relativ zum Bezugspotential) multipliziert mit der Verstärkung V0:
Die Ausgangsspannung Ua kann Werte im Bereich [-εUb,+εUb] annehmen; dabei liegt der Wert ε i.A. im Bereich [0.7,0.99] und ist durch die interne Schaltung des OPs vorgegeben (Werte ε > 0.95: sog. Rail-to-Rail Verstärker).
Es gibt eine Eingangsoffsetspannung U0, die zu einer Verschiebung der Kennlinie des OPs führt. Es gilt: Ua=0 wenn Ud=U0.
Operationsverstärker
Abb. 7.Kennlinie eines Operationsverstärkers
Ursache für Offsetspannung, Sättigung und Nichtlineratität der Kennlinie liegen in der internen Transistorschaltung begründet (Transistor ist ein nicht-lineares Übertragungselement)
Operationsverstärker
Abb. 8.Vereinfachte Transistorschaltung eines Operationsverstärkers [TDE, Kories,2004]
Operationsverstärker
Rückkopplung
Rückkopplung: Das Ausgangssignal einer Schaltung wird auf den Eingang zurückgeführt. Man unterscheidet:
Gegenkopplung: Ein Teil des Ausgangssignals wird vom Eingangssignal subtrahiert
Mitkopplung: Ein Teil des Ausgangssignals wird zum Eingangssignal addiert
Kopplungsfaktor k: Anteil des rückgekoppelten Signals
Verstärkung des rückgekoppelten Systems:
Abb. 9.Gegengekoppeltes System mit einer Leerlaufverstärkung V0
Operationsverstärker
Analog Computer und Schaltungen
Impedanzwandler
Nichtinvertierender Verstärker
Invertierender Verstärker
Addierer
Subtrahierer
Instrumentenverstärker
Spannungsgesteuerte Stromquellen
Integrator
Differenzierer
Schmitt-Trigger
Multivibrator
Sägezahn-Generator
Pulsweitenmodulator
Aktive Filter
Multiplizierer
Impedanzwandler
Der Impedanzwandler wird in Spannungs-Spannungs-Gegenkopplung mit einer Gegenkopplung von k=1 betrieben. Der Gegenkopplungsgrad ist
Die Übertragungsfunktion lautet:
Der Eingangswiderstand ist sehr hoch, der Ausgangswiderstand niedrig → Impedanzwandlung
Impedanzwandler
Abb. 10.Schaltung des Impedanzwandlers
Nichtinvertierender Verstärker
Dieser Verstärker wird in Spannungs-Spannungs-Gegenkopplung mit einer Gegenkopplung von betrieben. Der Gegenkopplungsgrad ist
Die Übertragungsfunktion lautet:
Der Eingangswiderstand ist sehr hoch (→∞), der Ausgangswiderstand niedrig (≈ 0 Ω)
→ Impedanzwandlung + Spannungsverstärkung
Nichtinvertierender Verstärker
Abb. 11.Schaltung des nichtinvertierenderen Verstärkers
Invertierender Verstärker
Dieser Verstärker wird in Spannungs-Strom-Gegenkopplung mit einer Gegenkopplung von betrieben. Der Gegenkopplungsgrad ist
Die Übertragungsfunktion lautet:
Der Eingangswiderstand ist gleich R1, der Ausgangswiderstand sehr niedrig (≈ 0 Ω) →
Impedanzwandlung + Spannungsverstärkung, die Polarität ändert sich
Invertierender Verstärker
Abb. 12.Schaltung des invertierenderen Verstärkers
Addierer
Dieser Verstärker wird in Spannungs-Strom-Gegenkopplung betrieben. Die Übertragungsfunktion lautet:
Abb. 13.Schaltung Addierer
Subtrahierer
Dieser Verstärker wird in Spannungs-Strom-Gegenkopplung betrieben. Die Übertragungsfunktion lautet:
Abb. 14.Schaltung des Subtrahierers
Instrumentenverstärker
Dieser Verstärker misst die Differenz zweier Eingangsspannungen Ue1 und Ue2, wobei jeder Kanal den gleichen sehr hohen Eingangswiderstand besitzt! Die Übertragungsfunktion lautet:
Abb. 15.Schaltung des Instrumentenverstärkers
Integrator
Dieser Verstärker arbeitet wie ein invertierender Verstärker und lädt einen im Gegenkopplungszweig vorhandenen Kondensator C um. Die Ausgangsspannung ist daher das Integral der Eingangsspannung. (Offsetspannung führt immer zu → Ua=± U~b+!)
Die Übertragungsfunktion lautet:
Integrator
Abb. 16.Schaltung Integrator (links) und mit Rücksetzschaltung (rechts)
Differenzierer
Dieser Verstärker arbeitet wie ein invertierender Verstärker. Die Ausgangsspannung ist die zeitliche Ableitung der Eingangsspannung. Die Übertragungsfunktion lautet:
Abb. 17.Schaltung des Differenzierers
Pulsweitenmodulator
Kombination aus einem Differenzierer und Schmitt-Trigger
Eine Eingangsspannung Ue wird in ein (digitales) Rechtecksignal mit fester Periodendauer T und der Eingangsspannung proportionalen Tastzeit t1 umgesetzt.
Abb. 18.Schaltung Pulsweitenmodulator
Aktives Filter: Tiefpass 1. Ordnung
Ein Tiefpass besteht aus einem RC Glied. Dieses RC-Glied kann entweder passiv sein, mit einem nachgeschalteten Verstärker, oder sich aktiv im Rückkopplungszweig eines invertierenden Verstärkers befinden.
Die Übertragungsfunktion eines Tiefpasses besitzt in Abhängigkeit der Frequenz eines Signals ab einer Grenzfrequenz eine zunehmende Dämpfung (Hochpass: umgekehrt).
Grenzfrequenz: f-3db=1/(2πR2C1)
Abb. 19.Schaltung Tiefpass 1. Ordnung (links invertierend, rechts nicht invertierend)
Multiplizierer
Multiplikation und Division werden auf Addition und Subtraktion von Logarithmen zurückgeführt → Bipolare Transistoren besitzen eine logarithmische Übertragungsfunktion (Kollektorstrom in Abhängigkeit vom Basisstrom).
Abb. 20.Prinzip Multiplizierer (links) und Schaltung Steilheitsmultiplizierer (rechts)
Digital-Analog Wandler
Die Aufgabe eines DA-Wandlers besteht darin, eine Zahl Z kodiert mit Bitvektoren (i.A. binärgewichtete Kodierung) in eine dazu proportionale Spannung Us umzuwandeln.